182 Route 3.JERUSALEM. Das HarâmHarâm
laufenden
Häusern
ein
elegantes
Brunnengebäude,
den
Sebîl
Kaït
Bei,
laut
Inschrift
im
Jahre
1445
(849
d.
Fl.)
durch
den
Mamelukensultan
Ueber
einem
kleinen
Würfel
erhebt
sich
eine
achteckige
Trom-
mel
mit
einer
steinernen
Kuppel,
die
aussen
ganz
mit
Arabesken
in
Relief
geschmückt
ist.
Ebenso
befindet
sich
links
vom
südlichen
Porticus,
der
von
der
Sachrâ-Terrasse
hinunterführt,
eine
zierliche
Kanzel
aus
Marmor;
sie
stammt
aus
dem
16.
Jahrhundert
und
ist
erst
vor
kurzem
restaurirt
worden.
Sie
führt
nicht
den
Namen
Kanzel
ʿOmar’s,
sondern
Kanzel
des
Borhân
ed-Dîn
Kadi
des
Fastenmonats
Ramadan
wird
jeden
Freitag
hier
gepredigt.
Die
Hufeisenbogen,
welche
das
Kanzelhäuschen
tragen,
sowie
dieses
selbst
mit
seinen
schlanken
Säulchen,
über
welchen
sich
kleeblatt-
förmige
Bogen
erheben,
geben
ein
schönes
Bild
ächt
arabischen
Geschmackes.
Die
andern
Gebäude,
welche
sich
noch
auf
der
Terrasse
be-
finden,
sind
unbedeutend;
es
sind
Korânschulen,
theilweise
ver-
lassen,
und
Wohnungen.
Wichtiger
sind
die
tief
in
den
Felsen
gehauenen
Cisternen,
von
denen
der
Boden
ganz
unterhöhlt
ist;
besonders
in
SW.
Richtung
vom
Tempel
aus
findet
sich
eine
grosse
Menge
solcher
Brunnen
aus
uralter
Zeit,
theils
in
der
Tiefe
unter
sich
zusammenhängend,
theils
ohne
Verbindung.
Dem
Auge
des
Touristen
sind
sie
nicht
sichtbar;
nur
die
vielen
Löcher,
in
welche
man
heute
noch
die
Eimer
hinunterlässt,
sind
auffällig.
Blicken
wir
noch
einmal
nach
der
Sachrâ
zurück.
Das
reiche
Gebäude
machte
auf
die
Franken
Eindruck;
sie
glaubten
darin
den
alten
salomonischen
Tempel
vor
sich
zu
haben.
Daher
nannte
sich
die
hier
gestiftete
Ritterschaft
Templerorden
Wappen.
Aber
die
Templer
bäudes
und
verpflanzten
sie
über
den
Orient
hinaus
nach
Europa.
In
London,
Laon,
Metz
und
an
verschiedenen
anderen
Orten
stehen
noch
heute
solche
Kirchen,
deren
Vorbild
der
Felsendom
Abd
el-
Melik’s
gewesen
ist.
Ja
wir
erblicken
auf
dem
berühmten
Bilde
Raphael’s
„die
Verlobung
Mariae“
(in
der
Brera
zu
Mailand)
im
Hintergrunde
noch
den
Polygonalbau
dieser
Moschee.
An
der
Kanzel
vorüber
steigen
wir
nun
eine
Treppe
von
21
Stufen
hinunter
nach
Süden.
Bald
gelangen
wir
zu
einem
grossen
runden
Wasserbecken,
in
welchem
einige
Säulenstücke
liegen;
sein
Zufluss
kam
aus
der
Leitung
von
den
salomonischen
Teichen
her
und
wurde
zum
Kettenthore
hereingeführt
(S.
192).
—
Oestlich
da-
von
vor
der
Aksa
finden
sich
sehr
schöne
und
tiefe
unterirdische
Cisternen,
die
in
den
Felsen
gehauen
sind;
man
nennt
sie
das
Meer
oder
auch
Königscisterne;
sie
wurden
wohl
ebenfalls
aus
den
salomonischen
Teichen
gefüllt.
Schon
Tacitus,
sowie
auch
die
ältesten
Pilger
in
den
Felsboden
hinein
und
haben
einen
Umfang
von
224m;
im